ROTHOSEN GEWINNEN KRIMI IN LETZTER SEKUNDE

Was für ein Krimi. Nach zwei Niederlagen in Folge müssen die Rothosen auch im Verbandsliga-Heimspiel gegen die DJK Adler Königshoff II bis zum Schluss um die zwei Punkte kämpfen. Mit dem allerletzten Wurf der Partie entscheidet Sven Hellmich das Spiel zu Gunsten des HSV – 28:27 (11:15) lautete der Endstand.

Im Kreis tanzend feierten die Rothosen unmittelbar nach der Schlusssirene diesen emotionalen Sieg, nachdem es zuletzt in Kapellen knapp nicht gereicht hatte. Der Siegtorschütze ließ sich schnell vollkommen erschöpft auf die Ersatzbank nieder. Dass es noch einmal so eng wurde, wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, hätten die Hausherren in der zweiten Halbzeit ihr Momentum genutzt.

Aber der Reihe nach: Es ging für den HSV gleich gut los mit einem gehaltenen Siebenmeter von Jonas Strenger. Der Keeper war vor allem in den ersten 20 Minuten sehr gut drauf und entschärfte nach zehn Minuten auch den zweiten Strafwurf der Gäste. Kurz darauf erzielte Nico Helfrich mit seinem dritten von am Ende elf Toren das 5:3 und damit die erste Zwei-Tore-Führung des Spiels.

Der Vorsprung hätte zu diesem Zeitpunkt gut und gerne schon etwas klarer ausfallen können. Das rächte sich hinterher als die junge Mannschaft der Gäste (acht Spieler zwischen 18 und 22) mehrmals den Ausgleich zum 6:6, 8:8 und 9:9 erzielte. In der 24. Minute ging Königshof sogar erstmals in Führung. Die Rothosen gingen ins Risiko und glichen die Unterzahl mit einem zusätzlichen Feldspieler aus – ohne Erfolg, zweimal flog der Ball ins leere Tor.

Obwohl das Spiel über weite Phasen ausgeglichen verlaufen war, ging der HSV plötzlich mit einer Vier-Tore-Hypothek in die Pause. Doch nach dem Wechsel hatten sich die Rothosen offenbar besser auf die offensive Deckung der Krefelder eingestellt. Schon in den ersten drei Minuten gelangen genau so viele Tore über den Kreis wie im gesamten ersten Durchgang. Von 13:17 brachten sich die Gastgeber mit zwei Toren wenigstens wieder etwas in Schlagdistanz.

Eine Weile wirkte es aber so, als würden die Rothosen nicht so recht rankommen. Gute Aktionen wechselten sich mit leichten Fehlern ab. So blieb der Abstand zunächst konstant. Allerdings provozierten die Mülheimer in einem insgesamt fairen Spiel in der 42. Minute zwei Zeitstrafen und 60 Sekunden später sogar noch eine dritte. In dreifacher Überzahl gelang der Ausgleich zum 20:20, in einfacher der Führungstreffer zum 21:20.

Der HSV hatte jetzt das Momentum auf seiner Seite und bekam dreimal die Chance nachzulegen. Erst kam ein Pass von Daniel Neikes nach Linksaußen nicht an, dann scheiterte Dominik Gernand beim Tempogegenstoß am gegnerischen Keeper und auch den dritten Angriff vergaben die Gelb-Roten etwas überhastet. Königshof bedankte sich und schnappte sich wieder die 22:21-Führung.

Mit zwei Toren hintereinander machte Dominik Gernand seinen Fehlwurf schnell wieder wett, so dass die Dümptener wieder in Führung waren. Nico Helfrich besorgte per Doppelpack sogar das 25:22. Eine Vorentscheidung wollten sich die Gäste aber noch längst nicht gefallen lassen. Beim 25:24 waren sie wieder im Geschäft und auch nach dem 26. HSV-Tor schafften sie gleich wieder den Anschluss.

Als Kevin Michalski dann das 27:25 für die Rothosen erzielte, wirkte das wie ein Big Point. „Das wird doch jetzt wohl reichen“, meinte der HSV-Vorsitzende Horst Mühlenfeld auf der Tribüne. Tat es aber nicht. Eine halbe Minute vor dem Ende glich Königshof tatsächlich zum 27:27 aus. Auszeit Dümpten, noch 21 Sekunden.

Erwartungsgemäß versuchten die Gastgeber, diese Restspielzeit möglichst runterzuspielen, damit die Krefelder nicht noch einmal an den Ball kommen sollten. Nico Helfrich versuchte sich dann auf der rechten Seite durchzutanken – und verlor beinahe den Ball. Irgendwie schaffte er es noch, ihn zu Sven Hellmich weiterzuleiten, der aus kurzer Distanz vollstreckte. 28:27 zwei Sekunden vor dem Ende. Eine Punktlandung! Durchatmen!

Schon am Dienstag geht es mit dem Nachholspiel gegen den SV Neukirchen weiter. Anwurf ist um 19.30 Uhr. Mit einem Sieg würde der HSV sowohl Rhede als auch Rot-Weiß Oberhausen überholen und auf Rang drei klettern.

Aufstellung: Strenger, Ahlendorf, Kretschmer – Helfrich (11/3), Gernand (5), Michalski (5), Hellmich (3), Hentschel (2), Muscheika (1), Neikes (1), M. Grewe, Hofmeister

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