Spiel der Zweiten endet mit fadem Beigeschmack
Nach den starken Vorstellungen in den letzten Spielen rechnete sich die zweite Mannschaft des HSV auch im Sonntagabendspiel beim direkten Tabellennachbarn Grün-Weiß Werden durchaus Chancen aus, um den direkten Vergleich gegen einen unmittelbaren Konkurrenten zu gewinnen und vorerst einen Platz in der Tabelle gutzumachen.
Ein wirklich spannendes Spiel wurde aber leider überschattet von einer fragwürdigen Schiedsrichterleistung. Sowohl die Zuschauerinnen und Zuschauer als auch die Spieler hatten den Eindruck, eine Regeländerung zum körperlosen Spiel verpasst zu haben. Dementsprechend standen am Ende sage und schreibe 15 Zeitstrafen zu Buche – in einem Spiel, das keinesfalls von überharten Zweikämpfen geprägt war.
Doch starten wir am Anfang: In der Anfangsphase drückte der Werdener Spielmacher Lucas Jachens dem Spiel seinen Stempel auf und erzielte die ersten fünf Tore der Gastgeber. Der HSV II konnte aber offensiv auch mithalten und so stand es nach zehn Minuten 5:5. Trainer Thomas Lohr entschied sich anschließend für eine Manndeckung gegen den Dreh- und Angelpunkt des Gegners, was auch spürbar Erfolg hatte. Gleichzeitig stellte auch der Kontrahent die Abwehr um, was ebenfalls eindeutig Wirkung zeigte. Mit einem knappen Rückstand von 9:11 ging die Dümptener Mannschaft in die Pause.
Sie kam aber nach dem Seitenwechsel wieder heran und hatte auch das Sieben-gegen-sechs der Werdener über weite Strecken des Spiels ganz gut im Griff. Bedingt durch die sehr unkonventionelle Regelauslegung des Schiedsrichters wurde der Spielfluss allerdings häufig unterbrochen. Zu den bereits angesprochenen Zeitstrafen kamen fantasiereiche Pfiffe zu falschen Sperren oder anderen Offensivfouls. Die Führung wechselte häufig hin und her und so stand es in der letzten Minute 22:22.
40 Sekunden vor Schluss nahmen die Gastgeber eine Auszeit und konnten den Führungstreffer erzielen. Auch der HSV nahm circa 20 Sekunden vor dem Ende seine letzte Auszeit, spielte mit sieben gegen fünf und Daniel Kiriakou gelang der 23:23-Ausgleich. Doch dann nahm das Übel seinen Lauf.
Nach einem üblen Zusammenprall bei genau diesem Ausgleichstreffer blieben zwei Spieler mit offensichtlichen Verletzungen, einer mit blutüberströmten Gesicht liegen. Grund zur Unterbrechung sah der Schiedsrichter dieses Mal allerdings nicht und gab Werden die Möglichkeit, mit einem – zugebenermaßen wirklich ansehnlichen Wurf – doch noch den Siegtreffer zu erzielen.
An dieser Stelle sei festgehalten: Derart fahrlässig und ignorant mit nicht dem Hauch einer Spur von Einsicht nach Ende des Spiels die Gesundheit der Spieler zu ignorieren, ist ein absolutes No-Go und hat in unserem Sport nichts zu suchen. Bei allem Spaß, den uns der Sport bringt, bei allem Kampfgeist, den auch bei diesem Spiel beide Mannschaften auf die Platte brachten, sind wir uns alle einig, dass die Gesundheit der Spieler an oberster Stelle stehen muss. An dieser Stelle wünschen wir „Kiri“ gute Besserung, der nach dem Spiel im Krankenhaus genäht werden musste.
Sportlich hat sich unsere Mannschaft nicht allzu viel vorzuwerfen. Es war ein spannendes Spiel mit mehreren Führungswechseln, in dem das Team leider nicht als Sieger vom Platz gehen konnte. Beglückwünschen möchten wir DJK Grün-Weiß Werden, die keineswegs als unverdienter Sieger vom Platz gegangen ist. Solche engen Spiele können natürlich immer in die ein oder andere Richtung kippen, dennoch verbleibt leider ein mehr als fader Beigeschmack – und eine 23:24 (9:11)-Niederlage.
Nächstes Wochenende empfängt die Rothosenreserve den Kettwiger SV an der Boverstraße. Dort sollen wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren werden.
Aufstellung: Vorwerk, Reime – Ader (4/1), Helfrich (4), Termer (4), Brümmer (3), Kiriakou (2), Längler (2), D. Strenger (2), Alexius (1), Anhalt (1), Göckus, S. Grewe, Liebsch